Skulptur: Die Himmelstreppe
Meine neueste Skulptur werde ich aus einem 106 Jahre alten Stamm aus Zedernholz schnitzen. Der mächtige Baum stand in Guntersblum auf dem jüdischen Friedhof und hat eine bewegte Geschichte: er wurde circa 1914 gepflanzt; in dieser Zeit gab es hier im Ort eine lebendige jüdische Gemeinde, mit Synagoge, Schulhaus und Reinigungsbad. Die Gebäude sind heute noch vorhanden.
Der Zedernstamm ist 4,15 m hoch, ca 1,5 Tonnen schwer und hat einen Durchmesser von circa 90 cm, sein Umfang beträgt 2,65 m. Von ihm geht ein wunderbarer Geruch aus.
Die ›Himmelstreppe‹ wird in der Bibel, im ersten Buch Mose beschrieben:
Als Jakob sein Erbe erschwindelt hatte und ängstlich auf der Flucht war, schlief er nachts auf einem Stein ein und träumte dabei von einer Treppe, die in den Himmel führte. Das machte ihm wieder Mut, weil er spürte, dass Gott sich zu ihm stellte.
Diese Geschichte inspirierte mich, eine Lebenstreppe zu gestalten. Die ›Treppe‹ soll unseren Lebensweg darstellen; sie wird umlaufend um den Stamm langsam emporsteigen. Auf diesem ›Weg‹ werde ich Figuren schnitzen, die verschiedene Lebensabschnitte darstellen: Einsamkeit, Niedergeschlagenheit und das Aufgefangenwerden durch Menschen, sie ermutigen, gemeinsam den Lebensweg weiter in den Himmel empor zu steigen.

28.1.2021,
12.30 Uhr
Journal am Mittag
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